Die Anzahl an Extremistinnen und Extremisten in Deutschland nimmt seit Jahren zu. Der Verfassungsschutzbericht zählte 2022 knapp 39.000 Personen mit Rechtsextremismuspotenzial, etwas weniger – 36.500 – waren es mit Linksextremismuspotenzial. Zwei Jahre zuvor wurden in beiden Fällen tausende weniger gezählt. Mehrere Städte und Gemeinde in Mittelfranken setzen hier an und bieten Aktionen zur Prävention an. In Nürnberg laufen aktuell “die Wochen gegen Rassismus”, am Gymnasium Scheinfeld gab es eine extra Projektwoche.
Im Mittelpunkt der Projektwoche steht das Theaterstück “acht.acht”. Der Name spielt auf den achten Buchstaben des Alphabets “H” an. Schülerinnen und Schüler erarbeiten hier gemeinsam mit einem Theaterpädagogen spielerisch die Gefahren des Rechtextremismus. Als Vorsichtsmaßnahme werden im Beitrag keine vollständigen Gesichter gezeigt.
Das Theaterstück ist ein gemeinsames Projekt der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und des Nürnberger Vereins Nordkurve. Theaterpädagoge Drozak will den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie der Prozess einer Radikalisierung aussehen kann. Im Theaterstück sei das ein Gruppenprozess.
Allmächtig und stark – das aber auf Kosten anderer. Diese Eigenschaften von Rechtsextremen werden laut Drozak im Theaterstück widergespiegelt. Das trifft auch auf die Hauptrolle Franz zu. Eigene Erfahrungen mit Rassismus haben die Schülerinnen und Schüler meist noch nicht. Wenn Franz und die Boxlehrerin ihre Charaktere im wahren Leben selbst treffen würden, ist ihnen nach dem Theaterstück aber klar, was sie machen würden: Abstand halten.