Brüssel und Straßburg – das klingt für uns weit weg. Was dort in den Europa-Parlamenten entschieden wird, ist meistens außerdem sehr komplex und abstrakt. Den Einfluss dieser Entscheidungen, den spüren die Unternehmen in unserer Region aber deutlich. Umso wichtiger ist für sie die Europa-Wahl am 9. Juni.
605 Kilometer vom Europäischen Parlament in Brüssel entfernt wird in Fürth Burgfarrnbach zum Beispiel eines von vielen Teilen für ein kleines Müllauto gefertigt. Pro Jahr verschickt das Unternehmen 6 Millionen Produkte in über 60 Länder weltweit. Das Kerngeschäft: Europa. Die EU ist dabei vor allem wegen des freien Warenverkehrs von großem Vorteil für den Betrieb, so der Geschäftsführer Paul Heinz Bruder.
Ein Wirtschaftsraum, eine einheitliche Währung – Auch die Zahlen belegen, wie wichtig die Europäische Union für die Wirtschaft in unserer Region ist. Denn 1350 mittelfränkische Unternehmen haben sogenannte Wirtschaftskontakte in die EU. Das sind fast 70 Prozent aller Betriebe.
Herausforderungen gebe es trotzdem: Zum Beispiel das Einstimmigkeitsprinzip. Alle 27 Mitgliedstaaten müssen Beschlüssen zustimmen, um sie umzusetzen. Das führe dazu, dass es verschiedene Richtlinien in den einzelnen Ländern gebe und somit mehr Bürokratie, so IHK-Präsident Armin Zitzmann.
Das spürt auch Paul Heinz Bruder täglich in den Arbeitsabläufen. Er erhofft sich von der Europa-Wahl wieder mehr Einheitlichkeit in der EU. Damit sein Unternehmen auch in Zukunft das kleine Müllauto möglichst unkompliziert in alle EU-Länder und die weite Welt schicken kann.