Einmal hinten auf einem Müllauto mitfahren: Für viele Kinder ist das der Traum schlecht hin. Für die Männer und Frauen bei der Müllabfuhr ist es Alltag. Und zwar ein sehr harter. Schwere Tonnen voller Müll, ungeduldige Autofahrer und das nicht selten bei schlechter Bezahlung. Der Beruf ist nichts für schwache Nerven und trotzdem sind Cem Suruh und seine Kollegen mit vollem Herzblut dabei.
Rund 100.000 Tonnen Restmüll, das ist die Bilanz für Nürnberg innerhalb eines Jahres. Obendrauf kommt noch Sperrmüll, Altpapier oder Biomüll. Eine ganze Menge also, die sich da ansammelt. Um die Beseitigung kümmert sich zum Beispiel Cem Suruh. Sein Job ist nicht immer der Angenehmste.
Abfahrt bei der Abfallwirtschaft der Stadt Nürnberg. Für Cems Truppe, die Tour 13, geht es raus in den Stadtteil Tafelhof. Die Tour besteht aus einem Fahrer, zwei Rausstellern und zwei Aufladern. Cem ist deshalb schonmal auf der Straße unterwegs und stellt die ersten Tonnen bereit. Das Müllauto kommt hinterher, dann wird abgeladen. Teamwork und Kommunikation sind dabei enorm wichtig. Aber: Auch die körperliche Fitness spielt eine große Rolle.
Jetzt muss es schnell gehen: Tonnen aufladen, Knopf drücken, leeren.
Danach müssen die Tonnen wieder zurückgestellt werden. In Nürnberg gibt es da noch eine Besonderheit. Für die Anwohner und Ladenbesitzer eine Erleichterung und das Rund-Um-Sorglospaket schlecht hin. Für die Müllabfuhr bedeutet der Service zusätzliche Arbeit und nicht immer angenehme Begegnungen.
Zwischen den ganzen männlichen Kollegen arbeitet auch Andrea Janik. Sie ist gerade als Rausstellerin in den Nebenstraßen unterwegs. Das Gewicht der Tonnen und die körperliche Arbeit sind für sie Normalität.
Nicht immer stehen die Tonnen alle griffbereit. Manchmal sind die Wege auch zu geparkt oder Türen abgeschlossen. In diesem Haus ist die Arbeit besonders schwer. Denn: hier ist Treppen steigen angesagt. Und zwar nicht nur einmal, aber dafür immer mit Tonnen.
Wenn alle Tonnen geleert sind, geht es wieder zurück zum Startpunkt. Fast 11 Tonnen Müll hat die Tour 13 gesammelt. Die müssen jetzt abgeladen werden. Für Cem ist danach auch Feierabend. Er ist schon seit 6 Uhr unterwegs. Trotz harter Arbeit würde er den Job aber ganz klar weiterempfehlen. Auch wegen der vielen kleinen Fans.
Ein Knochenjob, der Freude bringt: Das ist Cems Traumberuf. Er ist stolz auf seine Arbeit, die jeden Tag zu einem sauberen Nürnberg beiträgt.