Di, 15.10.2024 , 17:02 Uhr

Diskussion geht weiter: Wer zahlt den Wassercent?

Der sogenannte Wassercent sorgt in Bayern bereits seit einiger Zeit für Diskussionen zwischen der CSU und den Freien Wählern. Diese Abgabe soll von allen bezahlt werden, die Wasser verbrauchen. Im Koalitionsvertrag nach der Landtagswahl 2023 einigten sich die beiden Regierungsparteien darauf, die Einführung dieser Gebühr im Freistaat voranzutreiben. Doch trotz der Vereinbarung gibt es bis heute keinen gemeinsamen Gesetzesentwurf. 

Der Bund Naturschutz drängt auf eine rasche Umsetzung des Wassercents – ohne Kompromisse. Nach dem Prinzip „Verursacher zahlt“ soll jeder, der Wasser nutzt, dafür aufkommen. Bund Naturschutz-Vorsitzender Richard Mergner fordert die sofortige Einführung der Abgabe auch für die Industrie und Landwirtschaft. 

Der Bund Naturschutz äußert Bedenken zur anhaltenden Trockenheit in Bayern, und hält den Wassercent für längst überfällig. Der Grund dafür ist die Frage, ob es für Landwirtschaft und Industrie Ausnahmen geben soll. Denn die Bewässerung der Pflanzen und die Lebensmittel seien Teil des Grundwasserkreislaufs. Der Bayerische Bauernverband ist für eine Differenzierung, wer welche Abgaben leisten soll.  

Generell würde jeder zu Kasse gebeten, der Wasser aus einer bestimmten Quelle verbraucht – auch die Landwirtschaft. Die Einnahmen, die durch den Wassercent entstehen sollen für den Erhalt der Flüsse und zum Schutz des Grundwassers verwendet werden. Wasser sei schließlich etwas, dass jeden Menschen betrifft. Deshalb muss auch jeder private Wasserverbraucher mit der Gebühr rechnen. 

In 13 Bundesländern gibt es den Wassercent bereits. Und es wird wohl nicht mehr lang dauern, bis auch bei uns dieses Geld fällig ist. Für welche Bereiche Ausnahmen gelten, muss noch von der Regierung abschließend geklärt werden.  

Bund Naturschutz Landwirtschaft Wasser Wassercent

Das könnte Dich auch interessieren

10.09.2024 00:44 Min Keine Einigung beim Wassercent: Grüne legen neues Konzept vor Der sogenannte Wassercent in Bayern soll kommen, das hatte Ministerpräsident Markus Söder bei seiner Regierungserklärung bereits angekündigt. Heißt: jeder, der Wasser abpumpt, muss dafür zahlen. Wie das genau funktionieren soll, da sind sich CSU und Freie Wähler aber noch nicht einig. Jetzt hat die Grünen-Landtagsfraktion in Bayern ein entsprechendes Konzept dafür vorgelegt: Bei der Entnahme 16.08.2024 00:54 Min Streit über Wassercent: Hubert Aiwanger fordert Ausnahmen In Bayern soll ein Wassercent eingeführt werden, über die Ausgestaltung ist nun eine politische Diskussion entbrannt. Hubert Aiwanger, Bayerischer Wirtschaftsminister der Freien Wähler, möchte Landwirte oder Unternehmen, die einen eigenen Brunnen haben, von der Wassercent-Abgabe befreien. Es entstünden schließlich auch keine Kosten für die Allgemeinheit so Aiwanger. Landwirtschaftsministerin Kaniber, CSU, sprach sich in der Passauer 04.06.2024 03:12 Min Landwirtschaft und Klimaschutz: Welchen Einfluss hat die EU darauf? Wer noch nicht weiß, wo er sein Kreuzchen bei der EU-Wahl in fünf Tagen setzen soll, der kann den Wahl-O-Mat zu Rate ziehen. Für Landwirtinnen und Landwirte gibt es sogar noch eine zweite Hilfe: den sogenannten Agrar-O-Mat. Hier werden die Positionen verschiedener Parteien zu agrarpolitischen Themen gegenübergestellt. Doch wie steht es aktuell um die Landwirtschaft? 01.10.2024 03:16 Min Zuckerrüben Ernte läuft: Die Königin der Feldfrüchte ist zurück Die Zuckerrübenernte in Franken ist in vollem Gange und läuft laut dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer auch gut. Das bisherige Wetter spielt den Landwirten in die Karten: Bis in den Sommer sind gute Erträge herangewachsen. Allerdings ist der Zuckergehalt in diesem Jahr deutlich unterdurchschnittlich. Wie die Zuckerrübe angebaut wird, haben wir uns bei einem mittelfränkischen Betrieb