Das Erneuerbare-Energien-Gesetz und Änderungen im bayerischen Denkmalschutz sorgen in Dinkelsbühl und Rothenburg für Aufregung. Gebäude können – trotz Denkmalschutz – in Zukunft leichter mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Das soll die Energiewende voranbringen. Wenn es nach der Stadtverwaltung in Dinkelsbühl geht, sollen die Dächer der Altstadt aber frei von Photovoltaik-Anlagen bleiben.
Kein Photovoltaik auf den Dächern von Dinkelsbühl. Um diesem Ziel Nachdruck zu verleihen, haben sich die Bürgermeister von Dinkelsbühl und Rothenburg mit einem Schreiben an Wirtschaftsminister Habeck gewandt. Mit der Antwort aus dem Ministerium war Oberbürgermeister Christoph Hammer unzufrieden.
“Bekommen haben wir nur unnötige Belehrungen über eine Sach- und Rechtslage, welche uns bestens bekannt ist. Von uns vorgeschlagene Lösungen, um auch im Interesse der Bürgerschaft zu einem gemeinsamen Weg zu finden, wurden einfach weggewischt.“ – Christoph Hammer, CSU, Oberbürgermeister Stadt Dinkelsbühl
Im Schreiben aus dem Wirtschaftsministerium heißt es unter anderem:
“Vor dem Hintergrund des überragenden öffentlichen Interesses an erneuerbaren Energien ist es […] erforderlich, sich eingehend damit zu befassen, wie erneuerbare Energien und die Belange des Denkmalschutzes in Übereinklang gebracht und tragbare Kompromisse gefunden werden können.” – Stefan Wenzel, MdB, Bundeswirtschaftsministerium
Von der Stadt heißt es: Mit der neuen Gesetzeslage könne das Stadtbauamt entsprechende Anträge für PV-Anlagen nicht mehr so einfach ablehnen.
Generell stehe man erneuerbaren Energien hier positiv gegenüber – nur eben nicht in der Altstadt. Um die zu schützen, hat die Stadt einen alternativen Vorschlag: Bürgerinnen und Bürger sollen sich an Freiflächenanlagen beteiligen können. Um das zu ermöglichen, wäre eine Gesetzesänderung notwendig. Auf entsprechende Vorschläge der Stadtspitze sei das Wirtschaftsministerium nicht eingegangen.