Beschädigte Wahlplakate, die Einleitung von Strafverfahren und ein Platzverweis: Die Wahlkampfveranstaltung der Grünen am Freitagabend lief alles andere als friedlich ab. Laut Polizei versammelten sich rund 250 Gegendemonstrierende in Nürnberg. Knapp zwei Wochen vor der Europawahl gingen die Grünen mit prominenter Besatzung auf Stimmenfang. Auch wenn der Empfang nicht überall positiv ausfiel, betonten die Grünen das Recht der Meinungsfreiheit.
Ein Plädoyer für die Freiheit, die Demokratie und den Rechtsstaat. So eröffnete Annalena Baerbock ihre Rede am Nürnberger Jakobsplatz vor rund 230 Interessierten. Zahlenmäßig waren die Gegendemonstrierenden laut Polizei etwa gleich aufgestellt.
Das Fundament aller demokratischen Parteien sei das Grundgesetz. Vor allem Artikel 1, “die Würde des Menschen ist unantastbar”. Die Grünen würden sich klar gegen Antisemitismus und Rassismus stellen. Ausgestattet mit Trillerpfeifen, Megaphonen und Parolen machten Demonstrierende aus der Querdenker- und pro-palästinensischen Szene auf ihren Unmut gegenüber der aktuellen Politik aufmerksam. Die Außenministerin sprach das direkt an.
Menschlichkeit und Demokratie, die Themen sind für viele Versammelte vor Ort entscheidend, wo sie ihr Kreuz bei der Europawahl setzen. Klima und Wirtschaft – die beiden Bereiche wollen die Grünen kombinieren, damit Europa zukunftsfähig bleibt. Der Green Deal sieht unter anderem vor, dass die EU-Mitgliedstaaten bis 2050 klimaneutral werden. Ob das Thema viele Wählerinnen und Wähler überzeugt, wird sich am 9. Juni zeigen. Egal ob grün oder nicht – Annalena Baerbock appellierte zum Schluss ihrer Rede an die Franken, demokratisch zu wählen. Sonst bestehe die Gefahr, dass Rechtsextremistinnen und -extremisten davon profitieren.