Bewegung am Reicheldorfer Keller – aber nicht wie früher – kein Radrennen findet statt, eher ein juristisches Tauziehen. Laut dem Immobilienentwickler aus München hat die Stadt Nürnberg am Mittwoch eine Baugenehmigung erteilt. Bagger, Krähne und LKW sind angerückt, doch die Gegner des Projekts haben noch nicht aufgegeben.

Etliche Bäume gefällt, die Radrennbahn kaum mehr zu erkennen. So sieht es aus an diesem Freitag am Reichelsdorfer Keller. Gestern haben die Arbeiten wieder begonnen, nachdem die Stadt dem Immobilienentwickler Immosens aus München grünes Licht gegeben hat. Rot dagegen sieht der Bund Naturschutz: Er hat einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Ansbach eingereicht. Dieses hat verfügt, dass die Fällarbeiten zunächst eingestellt werden sollen, bis endgültig über den Antrag entschieden wurde. Die Baufirma kam dem Am Nachmittag nach und stellte die Arbeiten nach nur einem Tag wieder ein.

Der Bund Naturschutz wirft der Stadt vor, sie hätte vorher die Umweltvereinigung und die Anwohner informieren müssen. Baureferent Daniel Ulrich dagegen spricht in der Süddeutschen Zeitung von einem normalen Vorgehen.

Bereits im vergangenen Oktober erließ das Verwaltungsgericht Ansbach einen Einstellungsbeschluss für den Abriss des Baudenkmals der historischen Radrennbahn.

Auf der Radrennbahn fanden seit 1905 Rennen statt. Das letzte im Jahr 2017. Bald sollen auf dem Gelände Wohnungen und ein Kindergarten entstehen.