Der berühmte Prolog, Lichterketten und Bratwurstgeruch – der Nürnberger Christkindlesmarkt zog letztes Jahr etwa zwei Millionen Besucherinnen und Besucher an – etwa 50 % kamen aus Bayern. Doch bis es los gehen kann – da muss bei Susanne Schleicher und ihrem Team jeder Handgriff sitzen – denn das Dach ihrer Bude baut sie selbst. Da ist handwerkliches Geschick gefragt.
Zehn Tage schraubt, schleppt und koordiniert die Fürtherin an einer von etwa 160 Buden: Alle beteiligten haben nämlich ein gemeinsames Ziel: der 29. November um 17:30. Deshalb helfen sich alle beim Aufbau auch mal gegenseitig mit Material oder der eigenen Arbeitskraft.
Die Arbeit für den Christkindlesmarkt beginnt allerdings nicht erst in November – sondern das ganze Jahr. Während der Markt noch läuft – da muss sich Susanne Schleicher für kommende Jahr bewerben. Hat sie im Sommer dann den Zuschlag erhalten – bekommt sie meistens dieselbe Bude wie im Jahr zuvor. Denn alle Buden müssen immer gleich aussehen. Diesen Ablauf macht sie schon oft mit. In elf Tagen geht es los: dann strömen die Gäste über den Markt. Susanne Schleicher verkauft dann ihre Waren an Gäste aus aller Welt – die sind seit fünf Jahren auf 16,3 Prozent gestiegen. Durchschnittlich geben Gäste an den Ständen etwa 46 Euro aus. Für die Händlerin endet das Geschäft am Heiligen Abend um 14 Uhr.