Die Stadt Nürnberg hat bereits letzte Woche vor enormen Verkehrsbehinderungen gewarnt: Heute zogen lange Traktoren-Züge durch Mittelfranken. Sie waren Teil der bundesweiten Protestwoche der Landwirte. Nach Angaben der Polizei wurde bei Erlangen-Frauenaurach unangemeldet für eine halbe Stunde die Auffahrt zur A3 blockiert. Insgesamt ziehen die Einsatzkräfte aber eine positive Bilanz. In Nürnberg war der Hauptmarkt eine zentrale Anlaufstelle der Landwirte.
Für gewöhnlich fahren diese Traktoren auf landwirtschaftlichen Straßen. Heute aber zog es tausende Landwirtinnen und Landwirte in Bayerns Innenstädte, auch Rudolf Dworschak. Er besitzt einen Gemüse- und Milchviehbetrieb in Mittelfranken, mit den geplanten Spaßmaßnahmen in der Landwirtschaft ist er unzufrieden. Nicht nur er kritisiert die aktuelle Politik. Zahlreiche Bäuerinnen und Bauern haben heute ihre Forderungen geäußert: Vor allem wollen sie, dass nicht nur die Kfz-Steuerbefreiung in der Landwirtschaft, sondern auch die Agrardiesel-Rückerstattung beibehalten wird. Dass die Ampelregierung ihre anfangs verkündeten Sparpläne Ende letzter Woche teilweise reduziert hat, ist für diese Landwirte und Landwirtinnen nicht genug. Landwirtschaftsminister Özdemir bezeichnet sie Medienberichten zufolge hingegen als “eine faire Maßnahme”. Bei der Protestwoche stehen aber nicht nur die zwei neuen Sparpläne der Regierung im Fokus.
Auch für Rudolf Dworschak geht es nicht mehr nur um grüne Kennzeichen und Agrardiesel. Mehr Wertschätzung und Einlenken von Seiten der Regierung – diese Hoffnung teilen die Landwirte bei den bundesweiten Protesten. Deshalb gehen sie die gesamte Woche über auf die Straße.