Am Wochenende erstrahlte die Nürnberger Innenstadt zum 22. Mal in blau. Deutschlands größte lange Nacht der Kunst und Kultur lockte dieses Jahr etwa 150.000 Besucher zum Thema “Botschaften” in die Stadt. Unter den insgesamt 74 Orten waren besonders der Hauptmarkt und die Kaiserburg ein Publikumsmagnet.
“Botschaften” vermitteln von Interaktiven Installationen über verschlüsselte Nachrichten bis hin zu Performances. Bei der blauen Nacht 2023 in Nürnberg war der Andrang sogar größer als im letzten Jahr. Ein Highlight für die Besucher war unter den 300 Programmelementen vor allem die beleuchtete Kaiserburg. Graffiti Artist HOMBRE SUK durfte mit „Beneath the surface” die Kaiserburg illuminieren. Er will Botschaften unter der Oberfläche für alle sichtbar machen.
Insgesamt standen 12 international besetzte Projekte für den Publikumspreis zur Wahl. Eines davon ist auch die skulpturale Installation “Sensible Message Service”, kurz SMS, von Sophie Herz. An einem “stillen Örtchen” möchte sie Dialoge entstehen lassen.
Bei einigen Kunstprojekten stand Interaktion an oberster Stelle. Das “Liberty Cinema” einer polnischen Künstlerin würde ohne Publikum gar nicht erst funktionieren. Hier wird um die Wette gekurbelt bis die Neon-Buchstaben leuchten. Die Künstlerin bezieht sich in ihrer Kunst besonders auf aktuelle weltpolitische Ereignisse.
Neben Demokratie und Freiheit war dieses Jahr auch Diversität ein großes Thema.
Mit dem “Haus of Skala” im Rathaus setzt sich der Künstler Otakar Skala mit gesellschaftlichen Rollenbildern und persönlichen Wahrnehmungen auseinander. Seine performative multimediale Rauminstallation gibt Einblicke in Drag, Exzess und Sexualität.
Lautsprecher in Saxophonen kombiniert mit Lichtchoreographie – Die von einer Künstlichen Intelligenz komponierte Musik hinterfragt die Notwendigkeit eines menschlichen Körpers auf der Bühne. Marc Vilanova gewann mit “Aresta” den Kunstwettbwerb und 5.000 Euro.
Im nächsten Jahr muss die Blaue Nacht eine Pause einlegen, weil die Stadt Nürnberg sparen muss. Alle 2 Jahre soll sie künftig stattfinden. Als nächstes beginnt der Kulturfrühling dann im April 2025.