Mi, 21.08.2024 , 16:59 Uhr

Badeverbot am Altmühlsee: Blaualgen-Befall so schlimm wie nie

Der Altmühlsee ist für viele Urlauber ein beliebtes Reiseziel im Sommer. Doch ein Sprung ins Wasser kann heuer mal schnell nach hinten los gehen. Denn in einigen Teilen hat das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ein Badeverbot erteilt. Grund dafür sind Blaualgen. Dessen Konzentration ist in diesem Jahr so hoch wie noch nie.  

 

Auf den ersten Blick fast nicht erkennbar, aber bei näherem Hinsehen deutlich zu sehen: Blaualgen. Wer also eine Abkühlung im Altmühlsee in Franken sucht, sollte derzeit wachsam sein. Besonders im Bereich des Seezentrums Schlungenhof und Muhr am See ist die Blaualgenkonzentration sehr hoch. Ein längerer Kontakt mit dem Körper kann hier zu Durchfall und Erbrechen führen, Hautreizungen verursachen oder – im schlimmsten Fall – Nieren und Nerven schädigen. Deshalb hat das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen in Absprache mit dem Gesundheitsamt in diesen Strandabschnitten ein Badeverbot erteilt. 

Ein Badeverbot wird bei einer Sichttiefe von unter 30 cm – bedingt durch Blaualgenblüte – bzw. ab einem Gehalt an Cyanobakterien-Chlorophyll a von 75 Mikrogramm/ Liter ausgesprochen.” – Gesundheitsamt Weißenburg-Gunzenhausen   

Der Gehalt im Altmühlsee liegt aktuell bei 260 Mikrogramm pro Liter – also um fast das Dreifache höher. Um das Problem in den Griff zu kriegen, ergreift das Wasserwirtschaftsamt unzählige Maßnahmen. Dazu gehört zum Beispiel die Renaturierung der Altmühl oder die Sanierung der Kläranlagen, um die Verbreitung der Blaualgen zu mindern. Allerdings reichen diese Maßnahmen laut Matthias Riedl nicht aus. „Der Altmühlsee ist eigentlich nicht als Badesee konzipiert worden, sondern als Hochwasser-Rückhalteraum und wird auch so betrieben. Da der Altmühlsee so flach ist, zwei bis drei Meter maximal, erwärmt es sich im Sommer auch sehr schnell, was das Algenwachstum auch fördert“, so Matthias Riedl vom Wasserwirtschaftsamt Weißenburg-Gunzenhausen. 

Eine dauerhafte Lösung, um das Problem in den Griff zu kriegen, gibt es also nicht. Für den Tourismusverband bedeutet das aber: Weniger Tagesgäste. Deshalb setzt der Verband auf eine andere Strategie. „Wir haben Alternativen angeboten und die Radwege ausgebaut und Wanderwege verstärkt und haben den Gästen auch Angebote außerhalb des Wassers gemacht“, so Hans-Dieter Niederprüm vom Tourismusverband Fränkisches Seenland. 

Von einem Sprung ins Wasser wird derzeit also erstmal abgeraten. Für Badegäste gilt weiterhin: Die Schilder vor Ort zu beachten, weil sich die Situation an einzelnen Badestellen je nach Wetter ändern kann. Sobald kein Gesundheitsrisiko mehr besteht, werden die Badestrände wieder freigegeben.  

 

 

 

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