Knapp 30.000 Euro für die Musik auf dem Christkindlesmarkt? Das ist der Stadt Nürnberg zu viel. Lange haben der Deutsche Städtetag, die Bundesvereinigung der Musikveranstalter und die GEMA diskutiert. Das Ziel der Kommunen: einen speziellen Tarif für kommunale Weihnachtsmärkte. Jetzt sind die Verhandlungen aber offenbar gescheitert – und die GEMA hat eine Erklärung zu ihren bisherigen Tarifen veröffentlicht.
Von städtischer Seite wurde ein „angemessener Tarif“ für Weihnachtsmärkte gefordert. Eine faire Vergütung für Künstlerinnen und Künstler stehe außer Frage, betont Heilmaier. Doch die Veranstaltenden bräuchten eine tragbare Gebührenstruktur – und das unabhängig von ihrer Größe. Eigentlich sollten nächste Woche die Verhandlungen zwischen den verschiedenen Parteien weitergehen. Doch das ist laut der Wirtschaftsreferentin nun fraglich. Denn die GEMA hat mitgeteilt, dass keine Bereitschaft für das Angebot eines speziellen Weihnachtsmarkttarifs mehr besteht. In der kürzlich veröffentlichten Gebührenliste finden sich keine Sonderregelungen für kommunale Weihnachtsmärkte.
Nachdem es im vergangenen Jahr zu Unsicherheiten bei der Tarifanwendung kam, informieren wir alle Veranstalterinnen und Veranstalter frühzeitig über die Musiknutzung auf ihren Weihnachtsmärkten. (…) An Tagen, an denen Musik live aufgeführt wird, gilt der Tarif für Stadtfeste (U-ST). Die Bemessungsgrundlage des Tarifs für Stadtfeste (U-ST) ist die gesamte Veranstaltungsfläche des Weihnachtsmarktes. – Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte
Die Tarife werden unterschieden, je nachdem ob es sich um Livemusik handelt, die Lieder von Tonträgern abgespielt werden oder nur im Hintergrund laufen. Einen Christkindlesmarkt ganz ohne Musik, ganz ohne bekannte Klassiker, schließt Heilmaier aus. Die Stadt Nürnberg denkt momentan über Alternativen nach, etwa GEMA-freie Musik. Um nicht mehr 30.000 Euro an die GEMA zahlen zu müssen und trotzdem Traditionen bewahren zu können.