Mehr als 14 Millionen Menschen haben im Jahr 2022 in Armut gelebt. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht zur Armut in Deutschland des Paritätischen Gesamtverbandes hervor. Im Vergleich zu den Vorjahren stieg die Armutsquote und lag im Jahr 2022 bei rund 17 Prozent.
Bayern steht im bundesweiten Vergleich gut da. Der Freistaat hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten. Das gilt auch für Mittelfranken. In der “Industrieregion Mittelfranken” lag die Armutsquote bei 15,4 Prozent, in “Westmittelfranken” bei 12,8 Prozent.
Mit Blick auf die Gesamtverteilung warnte der Verbandschef vor einem falschen Bild: Zwar seien Erwerbslose neben Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss und Migranten überproportional von Armut betroffen. Die Statistik zeige aber, dass mehr als ein Viertel der von Armut betroffenen Menschen erwerbstätig seien. Ein weiteres knappes Viertel seien Rentnerinnen und Rentner. Die Gruppe der Erwerbslosen mache 2022 gerade einmal knapp fünf Prozent der armen Menschen aus.
Der Paritätische Gesamtverband fordert daher eine Erhöhung des Mindestlohns sowie eine “Bürgerrentenversicherung”, in die alle einzahlen sollen.