Do., 26.10.2023 , 17:34 Uhr

Antisemitismus Projekt in Bayern: Kooperation von Polizei mit Jüdischem Museum

Verletzte nach Ausschreitungen bei Pro Palästina Demonstrationen. Israel Hass in Berlin. 174 Festnahmen nach stundenlangen Aufständen. Wohin man dieser Tage auch schaut: Die aktuellen Entwicklungen im Nah-Ost-Konflikt bringen schwerwiegende Folgen mit sich – Menschen stürmen auch bei uns auf die Straßen und machen ihrem Ärger Luft. Immer mittendrin: Die Polizei, die irgendwie versucht zu schlichten. Keine einfache Aufgabe – schon gleich nicht für ganz junge PolizistenInnen. Um für das gesamte Thema Hasskriminalität zu sensibilisieren gibt es ab sofort ein Pilotprojekt in Bayern: Und zwar eine Kooperation zwischen der Polizei und dem jüdischen Museum Franken in Fürth.  

Wie haben Juden früher gelebt? Wer geht in eine Mikwa?  Und seit wann gibt es Antisemitismus und warum? Antworten zu diesen Fragen gibt’s seit 2018 im jüdischen Museum Franken. Heute sind Azubis der Bayerischen Polizei bei der Führung dabei. Denn ab sofort ist dieser Ausflug fester Bestandteil der Ausbildung. Maike ist im 2. Lehrjahr. Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus hatte sie zuletzt in der Schule.  

Was geschah im Juni 2007 im Gaza-Streifen? War es die Bildung einer Einheitsregierung zwischen der islamistischen Partei Hamas und der Partei Fatah? Oder kam es eher zu gewaltsamen Ausschreitungen? Fragen wie diese zum Nahost-Konflikt werden zeitgleich in einem anderen Raum beim Quiz gestellt. In kleinen Gruppen arbeiten die Azubis hier zusammen, diskutieren, stimmen sich ab. Auch Timo. 

Die Kooperation zwischen der Polizei und dem jüdischen Museum ist Bayernweit einmalig. Bereits seit dem Frühjahr wurde auf das Pilotprojekt hingearbeitet, jetzt geht es an den Start. Pro Jahr werden nun um die 800 Azubis in die Einrichtung kommen. Das Ziel: Sowohl für jüdische Geschichte und Gegenwart als auch antisemitische Erscheinungsformen zu sensibilisieren. 

Vor allem mit Blick auf die aktuelle Entwicklung im Nah-Ost-Konflikt und dem Israel Krieg werden Anfeindungen wie Antisemitsmus nicht weniger.  

Für die Museumsleitung selbst ist die Kooperation mit der Polizei einzigartig.  

Für Annika und Ben jedenfalls hat sich der Tag gelohnt – beide haben genug Antworten auf ihre Fragen bekommen. Ein Jahr dauert es jetzt noch, bis die Ausbildung zu Ende ist und der reguläre Polizeialltag für sie beginnt – dann müssen womöglich auch sie mit entsprechenden Know-How bei Ausschreitungen schlichten.  

Antisemitismus Franken Fernsehen jüdisches Museum Kooperation Mittelfranken Polizei Projekt

Das könnte Dich auch interessieren

11.04.2025 00:49 Min 12. Blitzmarathon Bilanz: Über 9.800 Geschwindigkeitssünder erwischt Beim 12. Blitzmarathon am 9. April haben die Bayerische Polizei und die teilnehmenden Gemeinden und Zweckverbände über 9.800 Geschwindigkeitssünder erwischt. Das sind deutlich mehr als beim Blitzmarathon 2024. Das geht aus der aktuellen Statistik des Bayerischen Staatssekretärs Sandro Kirchner hervor. Als Spitzenreiter war ein Autofahrer auf der B2 bei Langenaltheim im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken 11.04.2025 00:25 Min Neue inklusive Einrichtung für Autisten: Verein startet Fundraising-Kampagne Eine inklusive Wohn-, Arbeits- und Freizeiteinrichtung soll im Landkreis Nürnberger Land entstehen. Die Einrichtung soll speziell für Autisten gestaltet werden. Dieses Konzept hat der Verein “Inklusiv e.V.” aus Fürth vorgestellt. Bislang fehlen dem Verein aber noch die finanziellen Mittel. Deshalb startet nun eine Fundraising-Kampagne. Im nächsten Schritt soll eine gemeinnützige GmbH gegründet werden. Ein Grundstück 11.04.2025 03:06 Min Bieberbach: Der letzte Feinschliff am größten Osterbrunnen der Welt Noch gut eine Woche, dann ist Ostern. Eine Zeit, in der sich Dörfer und Städte herausputzen und vor allem die Brunnen bunt geschmückt werden. Ein kleiner Ort in der Fränkischen Schweiz ist für seinen Osterbrunnen weltberühmt: Bieberbach. Etwa 400 Menschen wohnen in dem beschaulichen Dorf. Permanent arbeiten sie an der Brunnendekoration. Kaum ist Ostern vorbei, 08.04.2025 00:45 Min Speedweek in Bayern: Vergleichsweise wenige Blitzer in Nürnberg In Nürnberg stehen vergleichsweise wenige Blitzer. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Verbraucherportals “Allright”. Deutschlandweit finden in dieser Woche verstärkt Geschwindigkeitskontrollen statt. In der Auswertung wurden im Rahmen einer Umfrage zunächst die Anzahl der festinstallierten Blitzer, in den 40 größten Städten ermittelt und im Anschluss durch eine Blitzer-App herausgefunden, wie viele mobile Blitzer pro Stadt