Es war der 27. Januar als in den Bezirkskliniken Mittelfranken plötzlich gar nichts mehr ging. Kein Telefon, kein Computer. Schnell ist klar: unbekannte Hacker haben die IT-Systeme lahmgelegt und gezielt Daten abgegriffen. Auch Patientenakten sind wohl betroffen. Heute, einen Monat später, läuft der Betrieb in den Kliniken wieder, wenn auch größtenteils analog statt digital. Die Daten in einem Krankenhaus sind streng vertraulich. An den Bezirkskliniken Mittelfranken haben genau zu diesen Daten jetzt aber Kriminelle Zugriff.
Was weiter mit Patientenakten oder Unternehmensinternen Dokumenten passieren wird, kann Vorstand Dr. Matthias Keilen nicht einschätzen. Klar ist aber: Das geforderte Lösegeld zahlt er nicht. Keine digitalen Patientenakten, Laborergebnisse und Arztberichte. Das bedeutet für das Personal: alles muss handgeschrieben werden. Und das kostet Zeit. Die Umstellung von digital auf analog ging für das Team von Andreas Götz allerdings sehr schnell. Inzwischen ist der Mehraufwand Routine geworden. Dieser Zustand lässt sich auf die Schnelle erstmal nicht ändern. Denn die Bezirkskliniken wagen einen kompletten IT-Neustart. Der Cyber-Angriff wird Chance und Risiko zugleich. Die Gefahr, dass die gestohlenen Patientendaten doch veröffentlicht werden, bleibt auch mit einer neuen IT-Infrastruktur bestehen.