Rund 3000 Landwirte haben sich bereits gestern auf den Weg nach Berlin gemacht. Grund dafür ist: die Agrardiesel und Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge soll gestrichen werden. Das hat die Ampelkoalition am Wochenende festgelegt: Insgesamt sollen durch die Regelung 480 Millionen Euro eingespart werden.
Die Entscheidung löst bei den Landwirten bundesweit Widerstand aus, auch hier bei uns in Mittelfranken. Normalerweise würde Markus Geppert gerade auf seinem Hof in Emskirchen arbeiten. Heute ist der 56-jährige aber nach Fürth gekommen, um seinem Unmut Luft zu machen. Auf seinem Hof hält der Landwirt rund 80 Kühe. Um diese zu versorgen, benötigt er zwanzig Arbeitsfahrzeuge. Bisher wurde er bei der Benzinversorgung vom Staat unterstützt. Mit der sogenannten Agrardieselvergütung wird Landwirten wie ihm ein Teil der bereits gezahlten Energiesteuer zurückerstattet. Diese, sowie die Kfz-Steuerbefreiung, sollen bald wegfallen. Ein Schlag ins Gesicht für den Landwirt.
Damit ist Markus Geppert nicht alleine. Gemeinsam mit Landwirten aus der Region sowie dem Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Peter Köninger, hat er sich in Fürth versammelt, um eine Protest-Note an die SPD zu übergeben. Die Regelung der Bundesregierung wirkt sich nicht nur enorm auf die Landwirte aus, sondern auch auf die einzelnen Verbraucher. Über die Auswirkungen der Regelung ist sich auch Bundesabgeordneter Carsten Träger bewusst. Er kann den Zorn der Bauern verstehen, kennt aber auch die finanziellen Aspekte. Fest steht die Regelung bisher noch nicht. Eine finale Entscheidung des Parlaments wird im Januar fallen. Bis dahin heißt es für Markus Geppert abwarten und auf die Unterstützung der Politik hoffen.