Vor 75 Jahren – am 14. April 1949 – endeten die Nürnberger Prozesse. Im Saal 600 mussten sich führende Vertreter des NS-Regimes für ihre Gräueltaten verantworten. Die Nürnberger Prozesse gelten als wichtiger Meilenstein für das heutige Völkerrecht. Jahrzehnte später haben sich zahlreiche Menschen am Ort des Geschehens vor dem Nürnberger Justizpalast versammelt. Ihr Anliegen: den Opfern des NS-Terrors gedenken und für eine starke Demokratie eintreten.
Rund 200 Personen ziehen am Sonntagabend durch Nürnberg – vom Justizpalast zur Straße der Menschenrechte. Sie wollen gemeinsam ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.
“Nie wieder ist jetzt – unsere Demokratie ist lebendig und bunt”: So lautet das Motto der Veranstaltung. In Erinnerung an die Nürnberger Prozesse hat ein Bündnis aus verschiedenen Parteien dazu aufgerufen, unter anderem Volt, Piraten, SPD und ÖDP.
Vor zwei Monaten kamen noch tausende Menschen in Bayerns Innenstädten zusammen, auch in Nürnberg. Obwohl es jetzt wesentlich weniger sind – bleibt das Motiv für die Versammelten gleich: die Demokratie schützen.
Nach der Demonstration diskutierten verschiedene Parteien, Vereine und die Zivilgesellschaft miteinander im DGB-Haus. Eine Frage, die im Raum stand: Was ist die größte Bedrohung für unsere Demokratie? Für viele sei das der Rechtsruck in mehreren Ländern. Manche sprachen sich dabei für ein AfD-Verbot aus, andere für mehr politische Bildung. Einig waren sich alle: Nie wieder ist jetzt.