4 Tage arbeiten und 3 Tage frei. Was nach Teilzeitarbeit klingt, ist im Klinikum Fürth auch mit einer Vollzeitanstellung möglich. Und zwar für das OP-Personal. Seit neun Monaten gibt es das Konzept jetzt schon. Nach einer Pilotphase hat sich die Klinik dazu entschieden, die 4-Tage-Woche als dauerhaftes Angebot für ihre Mitarbeitenden zu übernehmen.
Name, Geburtsdatum, was wird operiert – alles Fragen, die Mia Baumann bei der Patientenidentifikation vor einer Operation stellt. Die 19-Jährige ist seit Anfang September fertig ausgebildete Anästhesietechnische Assistentin am Klinikum Fürth und hat sich direkt für die 4-Tage-Woche entschieden. Das heißt: Etwa 10 Stunden Arbeit pro Tag, dafür ein Tag mehr frei.
Gerade hier ergibt das Konzept laut Christoph Raspé besonders viel Sinn. Er ist der Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie und hat die 4-Tage-Woche mit initiiert. Gerade zu den Kernarbeitszeiten sei das Arbeitsaufkommen mit geplanten Operationen und Notfällen hoch. Überstunden stapeln sich da schnell, die zu Unzufriedenheit führen.
Die Lösung: Längere Tage, dafür eine 4-Tage-Woche. Ein knappes Jahr gibt es das optionale Angebot für die Mitarbeitenden jetzt schon. Ungefähr 25% entscheiden sich aktuell dafür. Die Bilanz der Klinik fällt positiv aus.
Laut dem Klinikum sei die Dienstplanung etwas komplizierter, außerdem bräuchte man insgesamt mehr Personal, um alle Schichten zu besetzen. Doch vor allem in großen Teams wie in Fürth kann das Konzept gut funktionieren.
Für Mia Baumann war unter anderem die 4-Tage-Woche der Anreiz, auch nach ihrer Ausbildung am Klinikum Fürth zu bleiben. Die Verantwortlichen hoffen, dass es ihr viele nachmachen – um auch am fünften Tag genug Personal für alle anstehenden Operationen zu haben.