Sand zählt zu den meistverbrauchten Rohstoffen weltweit. Er landet nicht nur auf dem Bau, sondern auch in Solaranlagen oder Zahnpasta. Sand ist also heißbegehrt. Auch in Deutschland. Für einen Kilometer Autobahn werden zum Beispiel 30.000 Tonnen davon benötigt, das sagt die Stiftung WWF. Ein Teil könnte in Zukunft sogar aus Mittelfranken kommen, genauer gesagt aus Röthenbach bei Altdorf. Mitten aus dem Reichswald. Mit dem Megaprojekt sind nicht alle einverstanden.
Umgeben von Wäldern liegt der kleine Altdorfer Gemeindeteil am östlichen Rande Mittelfrankens. Ziemlich ruhig und idyllisch hier. Deutlich lauter ist es heute morgen dagegen in Fürth. Es geht um den Reichswald bei Röthenbach. Der könnte – zumindest zum Teil – bald zur Quarzsand-Grube werden.
Die Bamberger Sand- und Kiesbaggerei GmbH aus Geiselwind hat einen Antrag gestellt, um in Zukunft auf 39 Hektar Reichswald Sand abzubauen. 2021 hatte das Unternehmen schon einmal ein Abbaugebiet von 50 Hektar beantragt. Das Projekt scheiterte im Raumordnungsverfahren der Regierung von Mittelfranken. Auch das kleinere Abbaugebiet, um das es jetzt geht, sieht der Bund Naturschutz kritisch.
Protestiert wird in Fürth, denn genau hier finden zeitgleich Gespräche zwischen Unternehmen, Regierung, Umweltamt und weiteren Stellen statt. Auch Martin Tabor vertritt bei dem Termin die Altdorfer Standpunkte.
Auf Nachfrage teilt Martin Tabor im Anschluss an die Gespräche mit, dass Forst- und Naturschutzbehörden immer noch die gleichen Bedenken geäußert haben, die bereits 2021 zur Ablehnung des Antrags geführt haben.
Regierung von Oberfranken: „Der Antragsteller muss sich nun mit diesen Forderungen auseinandersetzen. Erst, wenn die Untersuchungen durchgeführt sind und die Fachgutachten vorliegen, können die eigentlichen Antragsunterlagen erstellt und beim Bergamt Nordbayern an der Regierung von Oberfranken eingereicht werden.„
Martin Tabor ist trotzdem zuversichtlich, dass das Abbauprojekt auch mit weiteren Gutachten der Bamberger Sand- und Kiesbaggerei GmbH nicht realisierbar ist. Die Zeit der Gespräche über den geplanten Sandabbau im Reichswald ist damit aber noch lange nicht vorbei. Bis die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Großprojekts gefallen ist, bleibt es aber zumindest in Röthenbach bei Altdorf noch eine Weile ruhig und idyllisch.