Nürnberg – Am Samstag war ein Erdbeben an der deutsch-tschechischen Grenze bis nach Bayern zu spüren. Sogar in Nürnberg konnten leichte Auswirkungen des Bebens wahrgenommen werden. Der Erdbebendienst der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover teilte auf Anfrage mit, dass das Beben um 12.37 Uhr in seinem Zentrum im tschechischen Novy Kostel lag und eine Stärke von 4,4 hatte. Das „vergleichsweise starke“ Erdbeben sei bis ins 150 Kilometer entfernte Nürnberg zu spüren gewesen, sagte die BGR-Seismologin Monika Bischoff.
„Das Vogtland ist ein typisches Erdbebengebiet in Deutschland, hier treten immer wieder Schwarmbeben auf“, so die Expertin. Schwarmbeben seien eine Gruppe von Beben ähnlicher Stärke in einem kurzen Zeitraum. „Es ist daher in den nächsten Stunden und Tagen mit Nachbeben zu rechnen“, so Bischoff.
Mehrere besorgte Bürger riefen am Samstagmittag bei der Polizei in Mittelfranken an, weil sie ein leichtes Schwanken bemerkten. Schäden wurden bisher nicht gemeldet. Das letzte Schwarmbeben im Vogtland im Jahr 2011 erreichte die Stärke 4.