Dass die AfD die Landtagswahlen in Thüringen gestern gewonnen hat und in Sachsen zweitstärkste Kraft geworden ist, das hat auch bei uns in der Region entsprechende Reaktionen hervorgerufen. Die Allianz gegen Rechtsextremismus aus Nürnberg zum Beispiel fordert, dass die demokratischen Parteien auf keinen Fall eine Koalition mit der AfD eingehen dürfen – egal, wie schwierig das wird. Der Verfassungsschutz in Thüringen und Sachsen habe die AfD dort als gesichert rechtsextrem eingestuft. Für Stephan Doll, den Vorsitzenden der Allianz gegen Rechtsextremismus, sind die gestrigen Ergebnisse eine Erinnerung an die Vergangenheit: 1930 waren die Nationalsozialisten das erste Mal an der Regierung eines Landes beteiligt – auch damals in Thüringen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Ergebnisse als Einschnitt in die deutsche Nachkriegsgeschichte bezeichnet. Er äußert sich nicht konkret dazu, ob die CDU daran festhalten sollte, auf keinen Fall mit den Linken zu koalieren. Klar ist für Söder nur: Die Ampel sei schuld daran, dass die AfD in Thüringen und Sachsen so stark abgeschnitten hat. Auch Nasser Ahmed, Vorsitzender der SPD in Nürnberg, fordert seine Partei auf Bundesebene auf, Konsequenzen zu ziehen und mehr Führungsstärke zu zeigen.