Die Anhänger der CSU hatten am Wahlabend allen Grund zum Jubeln. Schon kurz nachdem die Wahllokale geschlossen hatten war klar, dass die CSU eine absolute Mehrheit geschafft hatte. 47,7 Prozent lautet das vorläufige Endergebnis. Der bisherige Koalitionspartner FDP dagegen flog mit nur rund drei Prozent nach nur fünf Jahren wieder aus dem Parlament. Die Opposition war völlig chancenlos. SPD, Grüne und Freie Wähler schafften es nicht einmal annähernd, der CSU gefährlich zu werden.
CSU top- SPD flop
Mit ihrem Ergebnis von 47,7 Prozent legt die CSU nach ihrem historischen Absturz bei der Landtagswahl 2008 (43,4) um gut vier Punkte zu. Die in Bayern seit gut fünf Jahrzehnten oppositionelle SPD mit Spitzenkandidat Christian Ude kommt nach dem vorläufigen Endergebnis auf 20,6 Prozent. Das ist für die Sozialdemokraten das drittschlechteste Ergebnis in Bayern seit 1946. Sie liegt damit nur zwei Punkte über ihrem schwächsten Resultat von 2008 (18,6).
FDP fliegt raus – Kleine Parteien schneiden schlecht ab
Die FDP fällt von 8,0 Prozent dramatisch auf 3,3 Prozent ab und fliegt damit wieder aus dem Parlament. Die Grünen verlieren mit 8,6 Prozent im Vergleich zu 2008 (9,4) knapp einen Punkt. Die Freien Wähler (FW) müssen nach ihrer ersten Legislaturperiode in einem Landesparlament ebenfalls Einbußen hinnehmen (2008: 10,2), sind aber mit 9,0 Prozent weiter im Maximilianeum vertreten. Linke, Piratenpartei, ÖDP und Bayernpartei schaffen mit jeweils rund 2 Prozent nicht den Sprung ins Parlament.
Sitzverteilung im Landtag
Die Sitzverteilung sieht nach dem vorläufigen Endergebnis folgendermaßen aus: Die CSU kommt auf 101 Mandate (2008: 92 Mandate) und damit auf eine absolute Mehrheit. Die SPD wird künftig mit 42 (39) Abgeordneten im Landtag vertreten sein. Die Grünen kommen auf 18 (19) und die Freien Wähler auf 19 (21) Sitze.
Oberbayern nach wie vor CSU-Land, in Franken eher schwach
Vor allem in ihrem Kernland Oberbayern konnte die CSU am Sonntag überdurchschnittlich zulegen. In Franken profitierte die CSU vom Aufwind der Landespartei nur vergleichsweise schwach. Vielerorts fielen die Stimmengewinne nur halb so stark aus wie im Landesschnitt. Besonders schwach dagegen fiel das Ergebnis für die CSU in Nürnberg aus, wo die Partei ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis seit 43 Jahren einfuhr. Sie rutschte auf 38,9 Prozent – das sind 2,1 Punkte weniger als vor fünf Jahren.
Wahlbeteiligung deutlich höher als vor 5 Jahren
Die Wahlbeteiligung lag mit 63,9 Prozent deutlich höher als vor fünf Jahren (57,9 Prozent). Wahlberechtigt im größten deutschen Flächenland waren rund 9,5 Millionen Menschen, das sind etwa 15 Prozent der deutschen Wahlbevölkerung.
Ergebnis der bayerischen Landtagswahl – Spiegel der Bundestagswahl?
Das Wahlergebnis ist nur eine Woche vor der Bundestagswahl eine Steilvorlage für die Union. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich eine dritte Amtszeit – gemeinsam mit der FDP, deren Einzug ins Parlament allerdings auch hier auf der Kippe steht und die deswegen auf Leihstimmen von CDU und CSU setzt. Der SPD mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verschafft das erneut schwache Abschneiden der bayerischen Sozialdemokraten keinen Rückenwind.
Aktuelle Zahlen sowie Statistiken finden Sie auf der Webseite des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung
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