Nürnberg – Der Italo-Schweizer Pippo Pollina hat am Freitag mit Balladen und Protestsongs das 39. Nürnberger Bardentreffen eröffnet. Vor mehreren 1000 Musikbegeisterten stellte der Wahl-Züricher auf dem Hauptmarkt sein neues Album «L’appartenenza» vor. Darin geht es neben seiner sizilianischen Heimat auch um seine Vergangenheit als Mitglied der Anti-Mafia-Bewegung. Auf zehn Bühnen treten bei dem fränkischen Festival bis einschließlich Sonntag Künstler und Bands in der Nürnberger Altstadt auf.
Neben Pippo Pollina trat zum Auftakt des dreitägigen Musikfestivals außerdem die aus der Westsahara stammende Sängerin Aziza Brahim auf. Die Sängerin selbst ist in einem Flüchtlingslager aufgewachsen, später flüchtete sie nach Kuba und vereint durch ihre Lieder verschiedenste Musikkulturen. In ihren einfühlsamen und sozialkritischen Liedern schilderte sie den Kampf des unterdrückten Sahraui-Volkes um Anerkennung und gilt damit als „Stimme der Nomaden“.
Das diesjährige Motto des Bardentreffens „Krieg und Frieden“ ist nicht willkürlich gewählt. Die Veranstalter haben damit dem Umstand Rechnung getragen, dass der Festivalbeginn genau auf den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs fällt. Damit solle auf dem Festival deutlich gemacht werden, wie sich internationale Liedermacher mit Krieg, Unterdrückung und Verfolgung künstlerisch auseinandersetzten, betont der Leiter des Projektbüros im Nürnberger Kulturreferat, Andreas Radlmaier. Bei dem, nach Angaben des Veranstalters, größten Weltmusikfestival Deutschlands werden bis Sonntag 368 Künstler aus 31 Ländern auftreten.