Nürnberg – Beim 148. IHK-Kammergespräch am Donnerstag, den 21.11.2013, plädierte der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt für mehr Wettbewerb in Deutschland. Dies gelte besonders für Energiewirtschaft, Entsorgung und Gesundheitswesen.
Obwohl das Bundeskartellamt 1958 gegen den Widerstand der Industrie gegründet wurde, versteht sich ihr wirtschaftsliberaler Chef über weite Strecken gerade als Anwalt der Unternehmen gegen staatliche Regulierungswut. Mundt warnte vor zu vielen Eingriffen von seiten des Staats. Deutschland habe inzwischen in einigen Bereichen den Pfad der Tugend verlassen, der zu einem funktionierenden Wettbewerb führe.
Vor allem das Eingreifen in den Energiemarkt kritisierte Mundt. Die intelligenteste Form der Förderung wäre, wieder mehr Wettbewerb zuzulassen. Als wichtige mögliche Handlungsfelder, in denen Wettbewerb gefördert werden sollte, identifizierte Mundt neben dem Energiebereich die Entsorgung und das Gesundheitswesen. Zudem sprach er sich massiv gegen den Trend der Rekommunalisierung aus. Auch das durchregulierte Gesundheitswesen dürfe in seinen Augen als sensibler Bereich kein Tabu für mehr Wettbewerb sein.
„Im heutigen System gibt es keinerlei Anreize mehr, Strukturen zu erneuern und Investitionen voranzubringen“, so Mundt, „Wettbewerb ist ja nicht regelfrei, er braucht gerade Regeln, damit er funktioniert.“