Fr, 26.07.2013 , 15:46 Uhr

Hitzegefahr bei Tieren: So schützen Sie Ihre Vierbeiner und Piepmätze

Mittelfranken – Sonne satt und das sogar das ganze Wochenende. Wer sich von uns eine Abkühlung im Freibad oder im Eiscafé holt, kann sich glücklich schätzen – doch was ist mit unseren Haustieren? Auch sie müssen vor der Hitze geschützt werden. Wir geben Tipps wie Sie für Hund, Katze und Co die heißen Sommertage so angenehm wie möglich gestalten.

 

Tödliche Gefahr: Hitzeschlag

Nicht nur Menschen belastet die Hitze, auch Haustiere machen extrem warme Temperaturen zu schaffen. Sie können nicht schwitzen und sich auch sonst ohne unser Zutun nur schwer eine Abkühlung verschaffen. Doch Überhitzung ist gefährlich – Die Folge sind zunächst Erschöpfungszustände – und dann im schlimmsten Fall ein Hitzeschlag, der zum Tod führen kann. Aus diesem Grund sollten Tierhalter an heißen Sommertagen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

 

Woran erkennen Sie einen möglichen Hitzeschlag bei Ihrem Tier?

Anzeichen für einen Hitzeschlag bei Hunden und Katzen sind glasige Augen, eine tiefrote Zunge und Hecheln mit gestrecktem Hals. Kommen Erbrechen und Gleichgewichtsstörungen dazu sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

 

Hunde

Verzichten Sie auf ausgedehnte Spaziergänge: Gehen Sie mit Ihrem Vierbeiner lieber eine kleine Runde in einem schattigen und kühlen Bereich in den frühen Morgen- und Abendstunden. Ist doch einmal ein längerer Ausflug geplant, sollten Besitzer ihr Tier genau im Blick behalten und regelmäßig Wasser anbieten. Glasige Augen oder eine tiefrote Zunge sind Anzeichen von Überhitzung. Stellt man diese fest muss das Tier so schnell wie möglich aus der Sonne raus. Kommen Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen oder Bewusstlosigkeit hinzu muss man sofort zum Tierarzt. Auf sportliche Aktivitäten mit dem Hund sollte an Hitzetagen völlig verzichtet werden. Übrigens: Ein nasses Kinder-Shirt am Leib sorgt bei vielen Hunden für Begeisterung und kühlt beim Spaziergang.

 

Besonderer Schutz für besondere Hunde: Hunde mit zuchtbedingt verkürzten Nasen wie zum Beispiel Möpse brauchen besondere Schonung. Sie sind ohnehin in ihrer Thermoregulation sehr eingeschränkt und so kann die Hitze schnell Lebensgefahr bedeuten. Bei Hunden mit dichtem Fell, insbesondere bei älteren Tieren, ist eine Schur zu empfehlen. So kommt Luft an die Haut und vermeidet zudem eine Verfilzung. Achten Sie aber darauf, das Fell nicht zu stark zu kürzen, da es gleichzeitig als Sonnenschutz gilt.

 

Nicht im Auto alleine lassen: Egal wie bewölkt es auch zu sein scheint, oder ob das Fenster geöffnet ist, der Innenraum in einem Auto heizt schnell auf über 50 Grad. Das bedeutet akute Lebensgefahr für das Tier. Sollten Sie einen Hund sehen, der im Auto eingesperrt ist, dann zögern Sie nicht, sofort die Polizei zu rufen. Damit können Sie dem Tier das Leben retten. Vorsicht aber auch bei der Autofahrt mit offenem Fenster oder zu stark eingestellter Klimaanlage. Hier kann die Zugluft schmerzhafte Augenentzündungen verursachen.

 

Katzen

Sonnencreme für Blassnäschen: Obwohl Katzen manchmal regelrechte Sonnenanbeter sind, sollte es nicht zu heiß werden. Weiße Freigänger sollten sogar an den empfindlichen Ohren und der Nase mit parfümfreier Baby-Sonnencreme eingecremt werden. Das schützt die Tiere vor Sonnenbrand und eventuell daraus folgendem Hautkrebs.

 

Großes Trinkangebot: Katzen mögen es mehrere Trinkplätze zu haben. Steht für sie an mehreren Orten ein Wassernapf bereit, trinken sie automatisch mehr. Trinkt die Katze dennoch zu wenig können spezielle Katzendrinks aus dem Tiermarkt behilflich sein.

 

Dezente Abkühlung: Baden werden die wenigsten Samtpfoten gerne. Das ist auch wichtig, da zuviel Wasser ihre Schutzschicht unter ihrem Fell zerstört. Bei großer Hitze kann man versuchen das Tier mit einem feuchten (nicht nassen!) Tuch zu streicheln. Wichtig ist eine Abkühlung vor allem im Kopf- und Rückenbereich.

 

Vögel und Kleintiere

Wer seinen Vogelkäfig an warmen Tagen auf den Balkon stellt, meint es zwar gut, aber dort staut sich die Hitze meist besonders. Besser ist ein schattiger und zugfreier Platz im Innenraum. Selbiges gilt für Kleintiere, wie zum Beispiel Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen. Klettern die Temperaturen sehr stark nach oben, können zudem feuchte Tücher, die über den Käfig von Nagern oder Vögeln gelegt werden, für Abkühlung sorgen. Bei Vögeln, die ein Badehäuschen benutzen, sollte das Wasser häufig gewechselt werden. Andere Vögel können mit einem Wasserzerstäuber besprüht werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Vogel selbst entscheiden kann, ob er nass werden möchte oder nicht.

 

Das gilt für alle

Das wichtigste ist natürlich ausreichend Flüssigkeit. Diese sollte nicht eiskalt sein und mehrmals täglich gewechselt werden. Große Nahrungsportionen sind für die Tiere bei Hitze schwer verdaulich. Kleine Portionen bereitstellen und Nassfutter nicht zu lange stehen lassen. Nahrungsreste schnell entsorgen. Diese können schnell vergammeln und Krankheiten verursachen. Ihr Tier braucht außerdem einen Schattenplatz, unter dem es sich zurückziehen kann. Das gilt auch für Tiere im Freigehege.

 

 

 

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