Nürnberg – Ein Heizlüfter hat offenbar den verheerenden Brand am 5. Juni 2014 in der Nürnberger St. Martha Kirche ausgelöst. Die Kripo geht mittlerweile nicht mehr von Brandstiftung aus. Bei den aufwendigen Untersuchungen in der ausgebrannten Kirche hätte es keine Hinweise auf eine Brandlegung gegeben, so die Polizei heute.
In den Fokus der Ermittler geriet jetzt ein Heizlüfter im Bereich des Chors, ob dieser aber tatsächlich die Ursache war sei nicht mehr einhundertprozentig nachweisbar. In den vergangenen Wochen wurde ein Großteil des Bauschutts aus der 629 Jahre alten Kirche entfernt. Rund einen Monat nach dem Unglück gibt es noch kein Aufatmen für die Gemeinde, das Gotteshaus ist offensichtlich einsturzgefährdet. Experten müssen nun die Schäden im Bauwerk dokumentieren und gegebenenfalls Sicherungsmaßnahmen einleiten. Besonders bitter ist der Verlust der drei historischen Kirchenglocken. Zwei davon waren bereits in der Brandnacht bei dem Feuer geschmolzen, die dritte und historisch wertvollste zerbarst jetzt bei dem Versuch, sie aus dem verkohlten Gebälk des Gotteshauses herauszuheben.
Einen genauen Plan für das weitere Vorgehen gibt es derzeit noch nicht. Für die evangelisch-reformierte Gemeinde steht jedenfalls fest, dass die am 24. März 1385 eingeweihte Kirche zumindest in ihrem äußeren Erscheinungsbild originalgetreu aufgebaut werden muss.