Fr, 08.08.2014 , 13:49 Uhr

Gustl Mollath weist Tatvorwürfe zurück – Urteil erst nächste Woche

Regensburg/Nürnberg – Gustl Mollath hat heute sein Schweigen vor Gericht gebrochen. Erstmals äußert sich der Nürnberger, der mehr als sieben Jahre gegen seinen Willen in der Psychiatrie saß, zu den Vorwürfen und spricht von einer Intrige.
Der aus der Psychiatrie entlassene Nürnberger Gustl Mollath hat sein Schweigen vor Gericht gebrochen. Die Vorwürfe der Körperverletzung und Sachbeschädigung wies er am Freitag zurück: „Die mir vorgeworfenen Straftaten habe ich nicht begangen“, sagte der 57-Jährige in dem Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Regensburg. Zudem sei er weder geisteskrank noch gefährlich für die Allgemeinheit.
Mollath äußerte sich erstmals in dem Verfahren zu den Tatvorwürfen. Zum Prozessauftakt hatte er dies noch verweigert, weil er sich nicht in Anwesenheit des psychiatrischen Gutachters äußern wollte. Am Freitagnachmittag wurden die Plädoyers erwartet. Dafür hatte alleine die Staatsanwaltschaft zweieinhalb Stunden anberaumt. Das Urteil wird in der kommenden Woche erwartet.

 

Mollath muss sich wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung verantworten. Er soll 2001 seine Ehefrau körperlich misshandelt und eingesperrt haben. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte Mollath 2006 von den Vorwürfen wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen, ihn aber in die Psychiatrie eingewiesen. Der Fall hatte eine Debatte über die Unterbringung in psychiatrischen Kliniken ausgelöst.

 

Der Nürnberger bezichtigte am Freitag seine Ex-Frau, eine Intrige gegen ihn gesponnen zu haben. Der Prozess habe das „kriminelle Motiv meiner Ex-Frau offengelegt, mich so lange wie möglich wegzuräumen.“ Seine frühere Frau habe Straftaten erfunden, um ihn „kostengünstig zu entfernen“. So sei sie 2001 aus einem fahrenden Auto gesprungen. Die dabei erlittenen Verletzungen habe sie später bei einem Arzt als Misshandlungen von ihm dargestellt.
Er habe sich lediglich gegen Angriffe gewehrt, sagte Mollath. Das sei wohl ein Fehler gewesen. Er hätte sich wohl besser zusammenschlagen und die Verletzungen dokumentieren sollen. Auf Details zu den Prügelvorwürfen seiner Ex-Frau ging der Angeklagte nicht ein. „Ich wirke äußerlich zwar sehr ruhig, bin aber innerlich sehr am Boden“, sagte der 57-Jährige auf Nachfragen der Vorsitzenden Richterin.

 

Quelle: dpa

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