Milder Winter, wenig Grippefälle? Statistiker können diesen Zusammenhang nicht bestätigen. In diesem Jahr scheint es trotzdem so zu sein: Die ganz große Krankheitswelle blieb bis Frühlingsbeginn aus.
Erlangen (dpa/lby) – Die große Grippewelle ist in diesem Winter in Bayern ausgeblieben. Bis zum Frühlingsbeginn Ende der Woche hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen 1385 Grippefälle im Freistaat gezählt. Der milde Winter hatte den Beginn der Saison stark verzögert. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits 8535 Fälle. 2013 verlief die Grippe im Freistaat jedoch auch ungewöhnlich heftig und um diese Zeit war die Fallzahl gerade steil nach oben gegangen.
Außerdem verschiebe sich der Zeitpunkt der Grippewelle in jedem Jahr, gibt eine LGL-Sprecherin zu bedenken. Das heißt, theoretisch könne der Höhepunkt der Krankheitswelle noch kommen. «Wenn es jetzt aber abebbt, dann war es tatsächlich ein sehr mildes Jahr», sagte die Sprecherin.
Dass die schwache Grippesaison direkt mit dem warmen Winter zusammenhängt, kann das Landesamt nicht bestätigen. «Es ist nicht so, dass es, wenn es mild ist, auch einen milden Grippeverlauf gibt.» Auch in einem Winter mit Temperaturen knapp über Null Grad blieben die Menschen in ihren Wohnungen, wo die Luft trocken ist und die Schleimhäute austrocknen. Dann steige die Ansteckungsgefahr.
Grippe-Kurve verläuft sehr flach
Zuletzt registrierte das Landesamt 202 neue Krankheitsfälle. In den beiden Wochen davor waren es noch jeweils 236 Fälle. Im Vergleich zu den Vorwochen sei dies bisher der Höhepunkt. Die Grippe-Kurve verlaufe in diesem Jahr aber sehr flach und langgezogen mit kleineren «Hügeln». Im Winter vor zwei Jahren sei es ähnlich gewesen. Die Grippesaison könne erfahrungsgemäß noch bis Mitte oder sogar Ende April dauern.
Die Grippe ist im Gegensatz zu «grippalen Infekten» keine harmlose Krankheit. Bleibt es beim grippalen Infekt meist bei Schnupfen, Halsschmerzen und leichtem Fieber, können Influenzaviren hohes Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl verursachen.