Erlangen – Die GBW-Mietangelegenheiten sind längst nicht vom Tisch. Es werden weitere Erhöhungen der Wohnkosten befürchtet, die betroffenen Mieter verschaffen sich nun Gehör.
GBW-Mieter wollen gehört werden
Der Gemeindesaal St.Matthäus in Erlangen füllt sich am Dienstag gegen 12 Uhr. 80 Menschen versammeln sich, allesamt Mieter von GBW-Wohnungen. Unter ihnen sitzt der Chef der Freien Wähler Hubert Aiwanger. Ihm möchten sie ihre Bedenken mitteilen, die den Verkauf ihrer Wohnungen betreffen. Größtenteils sind es ältere Mitbürger, die seit Jahrzehnten in ihrer Wohnung leben und für die der Besitzerwechsel existenzielle Folgen hat.
Wohnung verkauft – wie geht es weiter?
In der Hugenottenstadt gibt es 2.300 GBW-Wohnungen, 150 gehören schon der Augsburger Patrizia AG. Dem Besitzerwechsel folgen enorme Mieterhöhungen, die sich zwischen vier und 15 Prozent bewegen. Doch neben den Mieterhöhungen zieht das Thema mehrere Fragen nach sich. Mieter interessiert zum Beispiel, ob ihre Wohnung denn überhaupt schon verkauft wurde? Diese Frage aber kann ihnen bislang keiner so genau beantworten. Doch wie wirkt sich der Verkauf ihrer Wohnungen auf ihre Rechtssicherheit, oder die Sozialcharta aus? Was, wenn gegen sie verstoßen wird? Diese und andere Sorgen möchte Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler sich anhören und bei weiteren Verhandlungen in München vortragen. Die Mieter sind weiter in Ungewissheit, bleibt es nun bei dieser Mieterhöhung oder werden weitere folgen, wie etwa durch energetische Sanierung?
Aiwinger macht Druck
Aiwinger möchte auf einen Untersuchungsausschuss, wie von den Betroffenen gefordert, verzichten. Erfahrungsgemäß würde sich dieser eher positiv für die Gegenseite auswirken, um die Sache endgültig aus der Welt zu schaffen. Stattdessen möchte er in München regelmäßig über die missliche Lage der Mieter berichten, und somit politischen Druck aufbauen. Im Januar soll es zu einem Gespräch mit Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU) und Günther Beckstein (CSU) als unparteiische Schiedsperson kommen.