Die Freien Wähler wollen einen Antrag auf ein Volksbegehren stellen, der die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium fordert. Nach Ansicht von Beobachtern ist dieser wohl kaum noch zu stoppen. Für die CSU steht eine Komplettrückkehr zum G9 nicht zur Debatte, über Alternativkonzepte wird derzeit nachgedacht.
Das achtjährige Gymnasium steht seit seiner Einführung in der Kritik. Letztes Jahr hatte der bayerische Philologenverband (bpv) bereits angekündigt ein eigenes G9-Konzept ausarbeiten zu wollen. „Wir erachten eine längere Reifezeit für Schülerinnen und Schüler als wichtig“, erklärte der bpv-Vorsitzende Max Schmidt. Viele Eltern, Lehrer und Schüler klagen seit Einführung des G8 über einen viel zu hohen Leistungsdruck.
Die freien Wähler wollen mit einem Volksbegehren zur Wiedereinführung des G9 den Unzufriedenen nun eine Stimme geben. Zuletzt hatte die Staatsregierung bereits ein sogenanntes Flexibilisierungsjahr eingeführt. Schüler können hierbei im Bedarfsfall in der Mittelstufe ein zusätzliches Schuljahr einlegen. Das neue Angebot wird aber offenbar kaum angenommen. Die Staatskanzlei teilte heute mit, dass derzeit die Rückkehr vom acht- zum neunjährigen Gymnasium nicht zur Debatte stehe. „Es bleibt beim G8 mit seinen flexiblen Möglichkeiten der individuellen Förderung und es gibt keine Rückkehr zum G9“, erklärte die CSU-Fraktion heute. Es bleibt abzuwarten, ob damit das letzte Wort in dieser Angelegenheit gesprochen wurde.