11.04.2013 – Auch nach einem dreitägigen öffentlichen Erörterungstermin lehnten gestern die Anwohner den Lückenschluss der A73 in Nürnberg weiterhin ab. Notfalls wollen sie sogar vor Gericht ziehen. Die Regierung hingegen würde am liebsten sofort den Ausbau des Frankenschnellwegs beginnen lassen.
Das „Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs“ lehnt das Projekt allerdings kategorisch ab und warnt: „Sollten die Planungen genehmigt werden, muss die Stadt Nürnberg damit rechnen, dass wir vor das Verwaltungsgericht ziehen“, so Bündnissprecher Markus Ganserer am Mittwoch. Obwohl die Ausbaustrecke als Kreisstraße ausgewiesen ist, würde aber eine Stadtautobahn ohne Ampeln und Kreuzungen entstehen. Dafür wäre ein Beschluss des Bundestages erforderlich, sagte Ganserer weiter. Auch Bündnis-Anwalt Eike Schönefelder äußert rechtliche Bedenken und spricht von einem „Etikettenschwindel auf Kosten der Anwohner“.
Erlangen und Fürth unterstützen die Ausbaugegner
Unterstützung bekommt das „Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs“ von den Städten Erlangen und Fürth. Diese lehnen den Ausbau zwar nicht grundsätzlich ab, haben aber erhebliche Bedenken was die Verkehrsprognose angehe, sagte Fürths Stadtbaumeister Joachim Krauße der Nachrichtenagentur dpa.
Die Auswirkungen des Projektes seien nur bis 2020 berechnet worden. Bis dahin wird der Ausbau allerdings noch gar nicht fertig sein, da für das Großprojekt eine Bauzeit von mindestens sieben Jahren eingeplant ist. Über rechtliche Schritte denke die Fürther Stadtverwaltung derzeit aber nicht nach: „Wir warten das Ende des Planverfahrens ab und sehen dann weiter.“
Quelle: dpa