Erlangen – Der Dauerregen der vergangen Wochen hat zu enormen Überschwemmungen in der Region geführt. Hauseigentümer und Gemeinden zählen Hochwasserschäden in Milliardenhöhe. Die Meisten wurden vom Starkregen überrascht. Zeit zum Umdenken, dachten sich Forscher der Uni Erlangen-Nürnberg und sind deshalb gerade mit der Entwicklung eines regionalen Hochwasser-Frühsystems beschäftigt.
Alarm via Handy oder Computer
Künftig sollen gefährdete Bewohner via App, SMS oder Mail vorgewarnt werden. Die Software soll in der Lage sein die Gefahr frühzeitig zu erkennen und Alarm zu schlagen. Vor allem bei heraufziehendem Starkregen soll die Methode effektiv und schnell sein, so Projektleiter und Geologe David Bertermann.
System aus geografischen Daten und Wetterinformationen
Bertermann erklärt, dass das System durch eine Mischung aus Karten und aktuellen Wetterinformationen funktioniert. Zusätzlich sollen die Landschaftsdaten die Gebiete bezüglich ihrer Höhe einteilen, sodass grundsätzlich geografisch bedrohte Orte von vorneherein festgelegt sind und mögliche Warnungen darauf abgestimmt werden können. Wichtig sei dabei aber auch die Bodenbeschaffenheit des Ortes. Es komme darauf an, wie viel Wasser der Boden aufsaugen könne, so Bertermann. So seien Waldgebiete von der Sickerleistung positiver zu bewerten als Ackerflächen.
Noch ist das Projekt in der Erprobungsphase. Ein Untersuchungsgebiet soll bald eingerichtet werden. Das Frühwarnsystem ist den Planungen nach in eineinhalb Jahren bereit für einen größeren Einsatz.
Quelle: dpa