Nürnberg/Neumarkt – Wegen zweifachen Mordes muss sich der 44-jährige Sejdi K. seit Anfang des Jahres vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Heute wurden die Plädoyers gehalten.
Die Staatsanwältin plädierte darauf, den Mann wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft zu verurteilen. Außerdem bestehe aus ihrer Sicht eine besondere Schwere der Schuld. Die Nebenklage wandte sich direkt an den Angeklagten: „Sie haben die Familie zerstört. Sie lebt wegen Ihnen in Todesangst.“ Die Angehörigen der Opfer fühlten sich bis heute von dem 44-Jährigen bedroht und fürchteten, dass der Angeklagte aus dem Gefängnis heraus einen Rächer engagieren könne.
Ehrenmord oder Notwehr?
Im Januar 2013 soll Sejdi K. in Neumarkt seinen 65-jährigen Schwiegervater und seinen 26 Jahre alten Schwager erstochen haben. Durch Täuschung sei er in die Wohnung seiner Exfrau gelangt. Dort soll er ein Messer mit einer 15 Zentimeter langen Klinge gezogen und auf seine Opfer eingestochen haben. Als Motiv geht die Staatsanwaltschaft von einem Racheakt aus. Sejdi K. soll es als Ehrverletzung empfunden haben, dass seine Frau sich von ihm trennte. Die Verteidigung und der Angeklagte dagegen plädierten auf Freispruch. Er soll aus Notwehr gehandelt haben, weil die beiden Männer ihn angeblich mit einem Beil angegriffen haben. Das Urteil soll am Donnerstag um 13 Uhr fallen.