Acht Wochen ist Delfinmädchen «Nami» nun alt und entwickelt sich nach Angaben des Tiergartens Nürnberg weiter komplikationslos. Inzwischen konnte sogar die wochenlange Behandlung des Jungtiers mit Antibiotika beendet werden. Anfänglich wich die Kleine Mutter «Sunny» kaum von der Seite – inzwischen macht sich das Delfin-Kalb auch schon mal für ein paar Sekunden selbstständig und übt dabei kleinere Sprünge. Zwei Monate nach seiner Geburt präsentiert sich das im Nürnberger Delfinarium gehaltene Jungtier gesund und munter. Blutuntersuchungen zeigten, dass «Nami» über ein ausreichend starkes Immunsystem verfügt, berichtete Tierpfleger Armin Fritz am Dienstag.
Per Unterwasserkamera konnten Besucher am Dienstag beobachten, wie «Nami» im Sog des Muttertiers durch das frühere Vorstellungsbecken gleitet und gelegentlich an den Zitzen seiner Mutter Milch saugt. «Feste Nahrung nehmen die jungen Delfine erst nach rund sieben Monaten zu sich – anfangs zerkauen sie Fische spielerisch wie einen Kaugummi, bis sie dabei entdecken, dass man das Zerkaute auch runterschlucken kann», erläuterte der Tierpfleger.
Besucher können den kleinen Delfin erstmals morgen im Delfinarium erleben. Dazu wird der Tiergarten künftig einen bislang von der Öffentlichkeit abgeschotteten Beckenbereich zweimal täglich für je eine halbe Stunde öffnen, so Zoo-Chef Dag Encke. Nach mehreren Zuchtmisserfolgen bei Delfinen war der Tiergarten zuletzt unter großen Druck geraten. Tierschützer kritisieren die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft. Allein zwischen 2004 und 2007 starben nach Zoo-Angaben sieben Kälber in Folge – einige kamen tot zur Welt, andere verendeten nach wenigen Tagen, ein Tier nach vier Wochen. Tierschützer sehen darin einen Beleg dafür, dass die Nachzucht von Delfinen unter den beengten Verhältnissen von Delfinarien von vornherein zum Scheitern verurteilt sei.