München/Nürnberg – Ministerpräsident Horst Seehofer steuert dem offiziellen Aus für die geplante Gleichstromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Schwaben entgegen. Am Montag verkündete er nach der CSU-Vorstandssitzung in München, dass der Freistaat die Trasse nicht brauche.
Beim bevorstehenden Spitzentreffen mit Kanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel in Berlin werde er seinen Plan vorstellen. „Da sehe ich kaum noch Realisierungschancen“, sagte Seehofer am Montag nach der CSU-Vorstandssitzung in München. Diese Ansicht begründete der 64-Jährige auch gleich mit Zahlen. Es gebe Stromleitungen mit einer Kapazität von 6000 Megawatt nach Bayern und aus Bayern heraus. Bisher werden diese Leitungen laut Seehofer zum Transport von Atomstrom genutzt, weswegen diese Kapazitäten nach der Abschaltung der Atomkraftwerke zur Verfügung stehen würden. Zudem forderte er einen verbindlichen Zeitplan für die geforderte Regelung zum Bau konventioneller Gaskraftwerke als Ersatz für Atommeiler.