Nürnberg – In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg und den Krankenkassen ermittelt die Kriminalpolizei Nürnberg seit Ende 2011 wegen des Verdachts des Erschleichens von Schmerzpflastern (Fentanyl) durch überhöhte Verschreibungsmengen. Dabei gerieten zwei Arzneimittelkonsumenten (49 und 55) sowie ein halbes Dutzend Ärzte in das Visier der Ermittler.
Aus der Überprüfung einer Vielzahl von Unterlagen ging hervor, dass die Männer in einem Zeitraum von mindestens drei Jahren eine Gesamtmenge von über 2000 Fentanyl-Pflastern verschrieben bekamen.
Dies ermöglichte das sogenannte „Ärzte-Hopping“, indem die Konsumenten rund 30 unterschiedliche Ärzte, überwiegend im Stadtgebiet Nürnberg aufsuchten. Dabei stellte sich heraus, dass von einem halben Dutzend Arztpraxen überdurchschnittlich große Mengen des Schmerzmittels in kurzen Zeitabständen an die beiden Arzneimittelkonsumenten abgegeben wurden.
Beschuldigte schweigen
Ende Juni 2013 wurden die Wohnungen der beiden Konsumenten und sechs Arztpraxen durchsucht. Dabei stellten die Beamten in den Wohnungen eine geringe Anzahl Fentanyl-Pflaster und in den Praxen Patientenakten sicher.
Die beiden Beschuldigten machten gegenüber der Kriminalpolizei bisher keine Angaben, im Gegensatz zu einem Teil der betroffenen Ärzte.
Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden eingeleitet.
Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken