Der unermüdliche Mahner gegen das Vergessen – Arno Hamburger – ist tot. Am Donnerstag starb der langjährige Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg im Alter von 90 Jahren. Auf Wunsch der Familie wird seinTod erst heute, nachdem die Beisetzung in aller Stille stattgefunden hat, vermeldet.
Sein Leben lang hatte sich Arno Hamburger, der als Kind von den Nationalsozialisten verfolgt und vertrieben worden war, in seiner Geburts- und Heimatstadt Nürnberg für Demokratie und Menschenrechte stark gemacht. Hamburger war 1939 als 16-Jähriger zusammen mit seinen Eltern mit dem letzten Schiff nach Palästina gebracht worden. Ein Teil seiner Verwandten fiel dem NS-Terrorregimes zum Opfer. 1945 kehrte er zurück und kämpfte von da an gegen menschenfeindliche Strömungen der alten und neuen Nazis an.
So stand Arno Hamburger immer in der ersten Reihe, wenn es darum ging, Ewiggestrigen Paroli zu bieten. Dafür – aber auch für seinen unermüdlichen Einsatz im Stadtrat – dankte heute auch die Stadt Nürnberg. Sein Lebenswerk bleibt uns Verpflichtung – so Oberbürgermeister Maly.