Nürnberg – Insgesamt 75 Vögel sind in Nürnberger Seen vermutlich an einem Giftstoff gestorben. Bereits Anfang der Woche habe man aus mehreren Gewässern 42 Tiere geholt, sagte eine Nürnberger Amtstierärztin am Freitag. Tage später folgten weitere 33 Vögel in anderen Teichen.
Die Veterinärin und das Landesamt für Gesundheit vermuten, dass die Enten, Gänse und Schwäne an Botulinumtoxin gestorben sind, einem Gift, das bestimmte Bakterien entwickeln, wenn kein Sauerstoff zur Verfügung steht. Auch in Fleischkonserven oder in der Landwirtschaft durch tote Mäuse kommt das Gift, besser bekannt als „Botox“, vor. Unter diesem Begriff wird es auch von Schönheitschirurgen zur Fältchenglättung verwendet.
Vogelgrippe ausgeschlossen
„Dafür sprechen die Symptome der kranken Tiere“, sagte die Tierärztin. Sie hatten Lähmungen: Ihre Muskeln waren völlig schlaff und sie konnten sich nicht mehr bewegen, obwohl sie noch bei Bewusstsein waren. Acht der Tiere mussten daher getötet werden. Vogelgrippe schlossen die Experten aus.
Botulismus komme bei Wasservögeln im Sommer immer wieder vor, sagte die Tierärztin. Wenn der Giftstoff einmal da sei, steckten sich andere Tiere an. Das Gift könnte sich am Grund des Teichs im Schlamm gebildet haben. Ob das Vogelsterben nun vorbei ist, ist noch nicht bekannt.
Quelle: dpa