Nach dem Neun-Tore-Festival gegen den ERC Ingolstadt stand mit den Grizzly Adams Wolfsburg eine schwere Aufgabe für die THOMAS SABO Ice Tigers auf dem Programm. Gegen die Gäste aus Niedersachsen feierten die beiden Neuzugänge J.T. Wyman und Corey Locke ihr Debüt im Trikot der Ice Tigers. So viel sei vorweg genommen, beide konnten auf Anhieb überzeugen. Der Start in die Partie gehörte allerdings den Grizzlys, die mit viel Tempo aus der Kabine kamen und die Ice Tigers in den ersten Minuten gehörig unter Druck setzten. Matt Dzieduszycki scheiterte nach wenigen Sekunden am gut aufgelegten Jochen Reimer, Norm Milley probierte es mit einem Bauerntrick (3.), Brent Aubin mit einem Direktschuss (4.) und Tim Hambly von der blauen Linie (4.). Die Ice Tigers kamen nach den wichtigen Saves ihres Torhüters langsam besser ins Spiel und wurden nach einem feinen Querpass von Corey Locke zum ersten Mal gefährlich. Wolfsburg konterte aber immer wieder, Jochen Reimer entschärfte einen Alleingang von Wolfsburgs Top-Scorer Sebastian Furchner sehenswert (7.).
Als Vincenz Mayer für Wolfsburg auf der Strafbank saß, schlugen die Ice Tigers in Überzahl eiskalt zu. Nach großem Druck auf das gegnerische Tor zog Patrick Reimer ab, Sebastian Vogl ließ den Puck zur Seite abprallen und Leo Pföderl staubte mit der Rückhand zum 1:0 für Nürnberg ab (10.). Corey Locke tanzte kurz darauf einen Verteidiger aus, konnte Vogl aus spitzem Winkel aber nicht bezwingen. Wolfsburg schlug bei eigener Überzahl in der 13. Minute zurück, als ein Schuss von Tim Hambly von einem Spieler der Ice Tigers unhaltbar für Jochen Reimer zum 1:1 abgefälscht wurde. Das war aber noch lange nicht das Ende in einem spektakulären ersten Drittel. Steven Reinprecht spielte die komplette Verteidigung der Gäste in Überzahl mit einem klugen Pass aus, Patrick Reimer kam zum Abschluss und konnte Vogl flach durch die Schoner zum 2:1 bezwingen (15.). Wolfsburg kam im ersten Drittel noch einmal zurück, Tyson Mulock bediente Sebastian Furchner vor dem Tor, Furchner fackelte nicht lange und traf zum 2:2.
Im zweiten Drittel waren gerade einmal 23 Sekunden gespielt, da gingen die Ice Tigers erneut in Führung. Wieder setzte Steven Reinprecht einen Mitspieler mit einem Traumpass in Szene, diesmal musste Yasin Ehliz nur noch die Kelle reinhalten – 3:2 für Nürnberg. Die Ice Tigers hatten nun deutlich mehr vom Spiel, auch begünstigt durch einige berechtigte Strafen gegen die Gäste. In der 29. Minute kam Yasin Ehliz vor der Nürnberger Bank an die Scheibe, hatte massig Zeit, holte aus und traf per Schlagschuss zum 4:2. Nürnberg hatte noch lange nicht genug, in der 38. Minute berdiente Corey Locke in Überzahl den aufgerückten Derek Joslin, der Vogl mit einem platzierten Schuss in den Winkel zum 5:2 bezwang. Zu Beginn des Schlussabschnitts wären die Grizzlys beinahe noch einmal herangekommen, ein von Mark Voakes abgefälschter Schuss landete aber nur am Pfosten. Auf der anderen Seite krönte Corey Locke seine gute Leistung mit dem 6:2 nach einem wunderbaren Querpass von Evan Kaufmann. Das letzte Tor des Spiels erzielten allerdings die Grizzlys, Robbie Bina sorgte für den 6:3-Endstand aus Nürnberger Sicht. Der Stimmung tat das freilich keinen Abbruch mehr, die Ice Tigers und ihre Fans durften einen überzeugenden Sieg feiern.
Stimmen zum Spiel:
Pavel Gross: Es ist klar, dass ich nach einer Niederlage nicht zufrieden bin. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, war es von den Torchancen her sehr ausgeglichen. Durch die Strafzeiten im zweiten Drittel haben wir den Faden ein bisschen verloren. Man braucht nicht diskutieren, das waren klare Strafzeiten, die Nürnberg sehr clever ausgenutzt hat. Das war heute der Unterschied.
Tray Tuomie: Wolfsburg hatte wirklich viele hochkarätige Chancen. Ich denke, dass der Unterschied heute unser Überzahlspiel war. Wir haben drei Tore abgegeben, daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten. Es sind nur drei Punkte, nicht mehr. J.T. Wyman hat seine Sache als Verteidiger sehr gut gemacht, muss sich aber noch an die große Eisfläche gewöhnen. Corey Locke war auch gut und hat einen guten Einstand gefeiert.
Quelle: Thomas Sabo Ice Tigers