
1,4 Millionen Euro Schaden und zwei Festnahmen: Polizei gelingt Schlag gegen Schwarzmarkt
Der illegale Handel mit Einweg-E-Zigaretten (sogenannten „Big Vapes“) boomt laut Medienberichten auch in Mittelfranken. Der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ist im April 2025 in Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsamt in Nürnberg ein Fahndungserfolg gelungen. Das Fahndungsteam hat 250.000 illegale E-Zigaretten und weitere illegale Tabakmittel beschlagnahmt – der größte Fund in Bayern bisher. Die Behörden schätzen, dass sich der Steuerschaden aktuell auf 1,4 Millionen Euro beläuft. Das teilt das Zollfahndungsamt heute (05. Mai 2025) offiziell mit. Gegen zwei Tatverdächtige hat der Ermittlungshaftrichter Haftbefehle erlassen. Mit 70 Europaletten und drei Lastwagen haben Beamtinnen und Beamte des Zolls, der Polizei und des Technischen Hilfswerks die Schmuggelware bis in die Nacht abtransportiert.
Großangelegte Fahndung in Berlin und der Metropolregion erfolgreich
Begonnen haben die Razzien am 26. März 2025. Mit 100 Einsatzkräften haben die Behörden in der Nürnberger Innenstadt sechs Ladengeschäfte, ein Internetcafé, mehrere Lagerräume und Wohnungen von Ladenbetreibern durchsucht. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sechs Verdächtigte wegen Steuerhehlerei. Wie hoch der Steuerschaden genau ist, ermitteln die Behörden derzeit. Im selben Zeitraum haben Fahnderinnen und Fahnder Geschäftsräume und Wohnungen in Fürth und in Berlin durchsucht. Der Zoll hat immer wieder Transporte mit illegalen Waren auf dem Weg von Berlin nach Berlin aufgegriffen. Damals haben die Behörden 340 Kilogramm unversteuerter Wasserpfeifentabak, 465 Stangen Zigaretten, knapp 8.000 Stück Vapes und 170 Dosen Snus konfisziert. Die Lagerhallen in Fürth sollen für die mutmaßlichen Schmugglerinnen und Schmuggler aus Berlin als Zwischenlager gedient haben, heißt es in dem Statement. Die Ermittlung gegen eine Tätergruppe dauern aktuell an.
Warum sind Vapes und Snus ein Problem?
E-Zigaretten ersetzen immer mehr den klassischen Glimmstängel. Davon profitiere auch der Schwarzmarkt, so die Behörden. „Big Vapes“ seien in Deutschland beliebt, würden aber gegen die zulässige Nikotinmenge von zwei Milliliter verstoßen. Außerdem würden sie unversteuert nach Deutschland importiert und ohne Alterskontrolle auch an Jugendliche verkauft. Das steigende Angebot stelle auch eine größere Belastung für die Umwelt dar, so die Behörden. Die Batterien können nämlich nicht wiederbenutzt werden und müssen für zwei Euro pro Stück entsorgt werden. Snus Tabak zu verkaufen, ist in Deutschland gesetzlich verboten.